Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

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Nachdem ich den Film nun zweimal im Kino geguckt habe, davon zuerst einmal in klassischem 2D und ein Woche später in 3D + HFR + 4K (iSense) ist es Zeit einmal meine Eindrücke zusammen zu fassen.

Vorweg: Ich bin Mittelerde-Fan und liebe dieses detaillierte Tolkin Universum. Somit habe ich wohl ohnehin eine ganz andere Grundhaltung zum Film. Diese mag man evtl. auch brauchen, wenn man die ca. 55 minütige Einführung in die Geschichte und die Hauptcharaktere als nicht zu lang empfinden will. Aber Sie ist nötig um in Mittelerde einzutauchen.

Insgesamt ist die erste Hälfte des Films eher lustig, während die zweite Hälfte durch Action geladene Schlachten glänzt. Es geht jedoch bei weitem nicht so dramatisch und melancholisch wie beim Herr der Ringe zu. Insgesamt erfährt man im ersten Hobbit Film mehr über Mittelerde, die Zeitalter, Rassen und Zusammenhänge derer, als im Buch erwähnt wird. Das erklärt sicherlich auch, warum es insgesamt nötig ist den Stoff auf drei Filme aufzuteilen. Allerdings bin ich mir sicher, dass es Jackson nur so gelingen kann die drei Hobbit Filme in einen schlüssigen Kontext zum Herr der Ringe zu platzieren. Es sind ja ohnehin keine nur für den Film erfundenen Personen oder Ereignisse die auftauchen, sondern diese wurden bereits in anderen Tolkin werken beschrieben und Spieler von Herr der Ringe Online kennen diese Personen ebenfalls.

Die Besonderheit des Films liegt zum Großteil in der verwendeten HFR-Aufnahmetechnik mit 48 statt der üblichen 24 Bilder pro Sekunde. Es benötigt definitiv eine Zeit und man kann das Argument “Das sieht ja wie TV aus” nicht ganz entkräften. Muss man aber auch nicht. Das Gefühl des Ungewohnten ist für mich vergleichbar mit dem Wechsel von EGA- auf VGA-Grafik bei Computerspielen, 50Hz auf 100Hz TV oder SD auf Full-HD. Es ist neu, es ist nun mal nicht das was man erwartet hat, aber ist es dadurch schlechter? In allen Bereichen der Technik erwarten wir doch immer schärfere Bilder, immer mehr Pixel und immer besseren Klang. Warum darf dies nur nicht im Kino passieren?
In meinen Augen hat HFR zwei Vorteile: Es wirkt viel realistischer und zusammen mit 3D treten selbst bei schnellen Bewegungen weniger “Fehlbilder” auf. Das macht mich jedoch immer noch nicht zu einem Fan der 3D Technik und ich könnte darauf auch gerne weiterhin verzichten. Vor allem bei Nahaufnahmen finde ich 3D einfach viel zu anstrengend. Bei Landschaftsaufnahmen, hat es zumindest beim Hobbit den Eindruck der Weite nochmal ordentlich verstärkt. HFR + 4K kann von mir aus aber gerne zum Standard werden. Nach ein paar Filmen wird sich auch dann keiner mehr 24 Bilder pro Sekunde zurück wünschen.

Insgesamt hat der Film meine Erwartungen voll erfüllt und ich mir sicher, dass, zusammen mit den noch ausstehenden beiden Teilen, die Hobit-Trilogie das perfekte Prequel zum Herr der Ringe ergeben wird.